Unschönes Erwachen und vorerst Ende
Der nächste Tag beginnt nicht soooo pralle: Krümel macht bereits um 06:00 Uhr lautstark auf sich aufmerksam. Da er sich nicht beruhigen will, klettere ich aus dem Bett und setze mich zu ihm auf das Sofa. Er schläft dann auch nach ein paar Kuscheleinheiten wieder ein, nur um wieder loszulegen, sobald ich ins Bett zurück will. Ich denke mir, dass er aber irgendwie komisch drauf ist heute und kann ihn nicht verstehen… Im Nachhinein hätte mich das Verhalten warnen sollen, denn so benimmt er sich sonst eigentlich nicht.
So gegen 07:00 gibt es kein Halten mehr, er bellt, knurrt, heult und jault wie bekloppt und lässt sich nicht mehr beruhigen. Während Andrea wenig begeistert aufsteht und sich für eine frühe Gassirunde anzieht, halte ich ihn fest, so gut ich kann. Andrea hat schon fast die Hose an, da zeigt sich der Grund für Krümels Verhalten auf die unangenehmste mögliche Weise: Er hat Durchfall.
Auf dem Teppichboden.
Im Wohnmobil.
…
Für einen Moment starren wir ihn nur erschrocken an.
Dann schnappt Andrea sich geistesgegenwärtig den Hund und bringt ihn vor dem nächsten Durchfall raus, während ich bald einsehen muss, dass sich hier mit Küchenrolle und Mülltüte nichts ausrichten lässt. Ich laufe schnell nach hinten an die Heckklappe und hole das Cuttermesser aus dem Werkzeugkasten, dann schneide ich würgend den Teppich in Stücke und verfrachte ihn vor die Tür. Wir hatten ihn ja im Winter nur lose auf den ursprünglichen Bodenbelag gelegt, deswegen geht das recht fix.
Gott sei Dank schlafen wenigstens die Kinder weiter, während ich mir eine große Mülltüte schnappe und den ganzen Schlamassel halbwegs geruchsdicht verpacke. Danach wasche ich mir erstmal die Hände bis zu den Ellbogen und reiße alle Fenster auf, um den Gestank heraus zu lassen.
Als Andrea wiederkommt, erzählt sie mir, dass Krümel noch mehrmals Durchfall hatte. Jetzt scheint er sich beruhigt zu haben und schläft völlig erschöpft ein.
Wir setzen uns gemeinsam hin und beratschlagen, was wir nun machen wollen. Da wir ja die Enge nicht so toll finden, beschließen wir, dass wir zügig abfahren wollen. Wir warten, bis die Kinder wach sind, machen sie und das Wohnmobil reisebereit und fahren dann aus unserer Parklücke heraus, auf zur Entsorgung. Gott sei Dank können wir auch direkt die Müllsäcke mit den Teppichresten loswerden. Danach gehts mit eher mittelmäßiger Laune an die gleiche Stelle wie gestern fürs Frühstück – Die Teppichaktion und ein ätzender Marsch gemütlicher Spaziergang quer über den ganzen Campingplatz, um die Toilette zu entsorgen, haben die Stimmung gedrückt.
Als wir an „unserem“ Frühstücksspot ankommen, bessert sich unsere Laune allerdings sofort: Das Wetter ist immernoch fabelhaft, die Aussicht super und unsere Freiheit haben wir auch wieder. Die Brötchen vom Campingplatz sind super und wir frühstücken erstmal ausgiebig. Als alle satt und ausreichend entspannt sind, machen wir uns an die Tagesplanung für heute: Eigentlich würden wir gern wieder einen netten Ausflug machen, da wir aber dringend wegen beruflicher Termine und unserer vergessenen Steuererklärung nach Hause müssen, sind unsere Möglichkeiten begrenzt. Also wandeln wir unser Vorhaben in einen Besuch im nächsten Baumarkt um, neuen Fußboden aussuchen. Als wir dann dort ankommen, empfängt uns allerdings dieses Schild:
Na toll. Enttäuscht setzen wir Kurs Richtung Heimat, bevor wir dann nach einer spontanen Eingebung in einem anderen Baumarkt auf dem Weg noch einen guten Restposten PVC-Boden abstauben können – Für 2€/qm ein Mega-Schnäppchen! So nimmt der Tag doch noch ein gutes Ende, wir grillen noch zuhause, bringen die Kinder ins Bett und machen uns einen gemütlichen Abend.
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