Kleines Intermezzo – Eine neue Führungsschiene für die Handkreissäge
Herrgott, was hab ich mich geärgert. Da hatte ich mir aus nem halben dutzend OSB-Platten Teile für einen Schrankkorpus samt Verstärkungen geschnitten. Geplant war ein gut zwei Meter hoher Werkstattschrank mit allem Zipp und Zapp. Beim Zuschnitt lief auch noch alles, aber bei der Montage kam dann die Ernüchterung: Nichts passte zusammen.
OK, kurzer Ausraster.
Danach hab ich dann erstmal geschaut, woran es liegt. Ziemlich schnell wurde mir klar, dass ich Murks geschnitten hatte. Die Teile waren alle 2-3mm zu kurz oder zu lang. An einem Teil hatte ich es geschafft, ein Ende zu lang und das andere zu kurz zu schneiden.
Hm.
Nach ein bißchen mehr Suche stellte sich schließlich raus, dass meine selbstgebastelte Führungsschiene für die Handkreissäge krumm war. Beim Zuschneiden der dicken Platte für die Werkbänke muss ich irgendwie in die Führungsschiene gesägt haben, ohne es zu merken.
Nach noch nem kurzen Ausraster kam dann das Spielkind bei mir durch… So eine Schiene kann man ja bestimmt auch noch besser bauen…
Am Ende hatte ich auf einmal ne 12mm-Siebdruckplatte, 4mm Pappel-Sperrholz, ne Anti-Rutsch Matte vom Aldi und ein paar kleine Schrauben auf der Werkbank liegen und los gings.
Zuerst hab ich die Teile zugeschnitten. Die Länge aller Teile ist 1400mm. Der Boden der Führungsschiene ist 250mm breit, der obere Teil 100mm. Das Pappel-Sperrholz hatte ich mir schon im Baumarkt auf 100mm Breite schneiden lassen.
Aus dem Boden hab ich dann eine Kante mit der Führungsschiene ausgeklinkt. Dafür hab ich die Platte senkrecht durch die Kreissäge geschoben und den Anschlag langsam immer weiter verstellt, bis das Pappelsperrholz (die spätere Anschlagkante) genau bündig passte. Die Skala der Kreissäge kann man dabei übrigens getrost vergessen, weil sich das Sägeblatt bei solchen Arbeiten ein winziges bißchen zur Seite biegt.
Das Pappelsperrholz hab ich an die Schiene nur angeschraubt, damit ich es später leicht wieder austauschen kann.
Die Gummimatte habe ich mit Sprühkleber an der Schiene befestigt, an der Schnittkante hab ich dafür doppelseitiges Klebeband benutzt, auch das sollte sich wieder lösen lassen.
Für den oberen Teil der Schiene wollte ich eigentlich Schrauben benutzen, hatte aber keinen passenden da, also hab ich einen Rest Epoxy verbraucht, der noch in der Ecke der Werkstatt rumlag.
Mit ein bißchen Zeit und Gewicht ist so aus einem bißchen Sperrholz und ein paar Kleinteilen eine richtig nette Führungsschiene geworden. Ein paar mehr Eindrücke könnt Ihr Euch in meinem Youtube-Video anschauen. Viel Spaß beim Anschauen!